Stationäre Pflege & Pflegeeinrichtungen – Alles, was Sie wissen müssen

Eltern versorgen ihre Kinder und ab einem gewissen Alter versorgen die Kinder ihre Eltern – das sind die Aufgaben des Lebens. Doch die Pflege eines älteren Familienangehörigen ist nicht unbedingt einfach. Gewisse Hürden, sei es emotionaler oder finanzieller Art als auch die einzelnen Aufgaben, die eine Pflege mit sich zieht, müssen bewältigt werden. Teilweise reicht eine häusliche Pflege ab einem gewissen Punkt nicht mehr aus, sodass über verschiedene Hilfen zur medizinischen Versorgung nachgedacht werden muss.

Befinden auch Sie sich in dieser Situation? Dann sind Sie damit nicht allein. Hier erhalten Sie umfangreiche Informationen zum Thema stationäre Pflegeeinrichtung. Wir berichten über die verschiedenen Möglichkeiten der Pflege, wie Sie die perfekte Pflegeeinrichtung finden und was es bei dem finanziellen Rahmen zu beachten gilt.

Mithilfe der verschiedenen Artikel als auch unserer Videobeiträge können Sie sich ein umfassendes Bild machen und erhalten selbst Einblick in die verschiedenen kleinen Details, die mit dieser Pflegeform verbunden sind. 

Was bedeutet stationäre Pflege?

Wird für Pflegebedürftige eine stationäre Pflege ans Herz gelegt, ist oftmals von einer vollstationären Pflege die Rede und tritt dann in Kraft, wenn eine ambulante Versorgung zu Hause nicht mehr ausreicht. Sie erhalten anschließend dem Ort, wo sie wohnen, eine dauerhafte pflegerische Versorgung. Speziell dafür ausgerichtete Wohnanlagen stehen dafür zur Verfügung. Die pflegebedürftigen Personen können je nach Wunsch und Möglichkeit in Zimmern oder selbst in kleineren Wohnungen untergebracht werden. 

Wird für Pflegebedürftige eine stationäre Pflege ans Herz gelegt, ist oftmals von einer vollstationären Pflege die Rede und tritt dann in Kraft, wenn eine ambulante Versorgung zu Hause nicht mehr ausreicht. Sie erhalten anschließend dem Ort, wo sie wohnen, eine dauerhafte pflegerische Versorgung. Speziell dafür ausgerichtete Wohnanlagen stehen dafür zur Verfügung. Die pflegebedürftigen Personen können je nach Wunsch und Möglichkeit in Zimmern oder selbst in kleineren Wohnungen untergebracht werden. 

Zwei weitere Varianten der stationären Pflege

Die Kurzzeitpflege

Diese vollstationäre Versorgung ist auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Ziel bei dieser Variante ist es, den Gesundheitszustand des Patienten zu verbessern, damit dieser schnellstmöglich wieder in seine gewohnte Umgebung zurückkehren kann. Es ist eine stationäre Versorgung für bis zu 8 Wochen im Jahr möglich.

Die teilstationäre Pflege

Bei dieser Pflegeform ist eine Tagespflege oder eine Nachtpflege zu verstehen. In diesem Rahmen der teilstationären Pflege erhalten die zu pflegenden Personen entweder tags- oder nachtsüber eine stationäre Betreuung. Den Rest des Tages können sie nach Hause zurück oder ein pflegender Angehöriger nimmt sich Ihnen an.

    Eine Kurzzeitpflege und eine teilstationäre Pflege gelten in dieser Hinsicht als eine zusätzliche Betreuung, von der nicht nur die zu betreuenden Personen profitieren, sondern auch Pflegenden wie Familienangehörige. 

    Sie möchten die wichtigsten Informationen zum Thema stationäre Pflege einfach erklärt haben? In unseren Videobeiträgen finden Sie viele wertvolle Anmerkungen dazu.

    Die richtigen stationären Pflegeeinrichtungen finden

    Die Suche nach einem geeigneten Ort ist nicht immer ganz so einfach. Sie mag Zeit und viele Gespräche innerhalb der Familie als auch bei den verschiedenen Einrichtungen in Anspruch nehmen. Doch diese Kommunikation ist wichtig, schließlich soll es dem betroffenen Familienmitglied so gut wie möglich gehen.

    Bei den Anlagen für eine stationäre Pflege mögen mitunter die folgenden Begrifflichkeiten ins Blickfeld wandern:

    • Altersheim bzw. Altenheim
    • Pflegeheim
    • Seniorenresidenz
    • Seniorenstift
    • betreutes Wohnen

    Grundsätzlich wird jedoch zwischen drei Heimtypen unterschieden: dem Pflegeheim, dem Altenheim  und dem Altenwohnheim. In vielen Einrichtungen finden Sie sogar eine Kombination aus diesen drei traditionellen Heimtypen.

    Suchen Sie für ein schwer krankes oder sterbendes Familienmitglied die richtige Unterkunft mit stationärer Pflege, können Sie auf dafür spezialisierte Pflegeeinrichtungen und Hospize zurückgreifen. Diese sind auf Sterbebegleitung und palliative Versorgung festgelegt. 

    Stationäre Pflege im Pflegeheim

    In Pflegeheimen kommen die Bewohner in Einzel- oder Doppelzimmern unter. Für eine gemütliche und vertraute Inneneinrichtung können oftmals die eigenen Möbel mitgenommen werden. In dieser vollstationären Einrichtung stellt das Personal sicher, dass eine umfassende hauswirtschaftliche und pflegerische Betreuung sowie Versorgung der Menschen gewährleistet ist. 

    Sollten Sie über einen Umzug in ein Pflegeheim nachdenken, ist es ratsam, sich im gleichen Zug über die verschiedenen Pflegegrade bzw. Pflegestufen zu informieren und sich im Vorfeld auf die Begutachtung vorzubereiten. Sobald Ihnen ein Pflegegrad zugewiesen wurde, haben Sie Anrecht auf Pflegehilfsmittel.

    Betreuung in einem Altenheim

    Der Einzug in ein Altenheim ist für ältere Menschen von Vorteil, die ihren Haushalt nicht mehr aus eigener Kraft führen können. Hier erhalten Sie hauswirtschaftliche Unterstützung mit gleichzeitiger pflegerischer Betreuung. Jeder Bewohner bzw. jede Bewohnerin erhält ein abgeschlossenes kleines Apartment bzw. eine kleine Wohnung.

    Leben im Altenwohnheim

    Diese Option mag für ältere Menschen interessant sein, die noch relativ eigenständig ihren Haushalt führen können. Sie erhalten in Einrichtungen wie diesen eine kleine Wohnung mit eigener Küche. Allerdings steht jedem die Möglichkeit offen, Mahlzeiten auch in Gesellschaft mit den anderen Bewohnern einzunehmen. 

    Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn Sie auf der Suche nach einem passenden Pflegeheim sind. Schauen Sie doch durch unsere einzelnen Videobeiträge. Mitunter verraten wir Ihnen sogar, woran Sie ein gutes Pflegeheim erkennen.

    Wann ist eine zusätzliche Betreuung bzw. die Unterbringung in stationäre Pflegeeinrichtungen sinnvoll?

    Eine zusätzliche Betreuung in Form einer teilstationären Versorgung erweist sich für viele als sinnvoll, wenn die betreuenden Personen die häusliche Pflege nicht ausreichend gewährleisten können. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn einem Beruf nachgegangen wird. Da kann eine zusätzliche Betreuung helfen.

    Zudem gilt es als erhebliche Belastung, wenn Menschen mit einer Demenzerkrankung umsorgt werden müssen. Das ist mit viel Anstrengung und Kraft verbunden. Angehörige empfinden es als kleine Entlastung, wenn die Pflegebedürftigen für einige Stunden eine teilstationäre Versorgung genießen. 

    Ist jedoch eine häusliche oder teilstationäre Pflege nicht mehr ausreichend, sollten sich die Betroffenen über eine vollstationäre Behandlung Gedanken machen. Gleiches gilt, wenn eine medizinische Notwendigkeit zu dieser Pflegeart besteht oder der medizinische Dienst für Krankenkassen (MDK) sowie der Pflegekasse aufgrund von messbaren Kriterien eine Unterbringung in einem Heim empfiehlt.

    Eine dauerhafte Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung ist auch sinnvoll, wenn

    • der Grad der Pflegebedürftigkeit im Alter zunimmt,
    • kein Angehöriger zur Verfügung steht, der eine teil- oder vollständige Pflege übernehmen kann,
    • Angehörige mit der Pflege überfordert sind,
    • Anhaltspunkte auf Verwahrlosung oder unzureichender medizinischer Versorgung festgestellt werden.

    Es ist verständlich, dass keiner im Alter von anderen Menschen oder bestimmten Einrichtungen abhängig sein möchte. Allerdings stellen Kliniken und Pflegeheime eine leitliniengerechte und menschenwürdige Versorgung sicher.

    Welche Vorteile haben pflegebedürftige Personen und Ihre Angehörigen?

    Es bedeutet eine deutliche emotionale Herausforderung, seine Angehörigen in einer Pflegeeinrichtung mit stationärer Betreuung unterzubringen. Vergessen Sie jedoch nicht die entscheidenden Vorteile. Pflegende Angehörige können auf diese Weise entlastet werden und die zu Betreuenden profitieren von geschulten Pflegekräften, die eine angemessene Versorgung sicherstellen können. 

    • Im Notfall ist sofort Hilfe da: Mithilfe von professionellen Pflegekräften, die jederzeit vor Ort sind, kann im Notfall schnell eingegriffen werden. Per Notfallknopf kann auch nachts schnell Hilfe bestellt werden.
    • Rund um die Uhr versorgt: Menschen, die nicht mehr alleine leben möchten oder es alleine nicht mehr schaffen, profitieren von einer Rundum-Pflege, 24 Stunden täglich. Neben Unterkunft und Versorgung gehört auch die medizinische Pflege und Hilfe dazu
    • Förderung sozialer Kontakte und gemeinsame Aktivitäten: Der Anschluss zu anderen Patienten und der Austausch über gemeinsame Sorgen und Nöte oder Ähnliches steht ebenfalls im Fokus. Für die mentale Gesundheit der Betroffenen stellt dies einen wichtigen Faktor dar. Gleichzeitig stehen für die Bewohner Gruppen, Beratungsangebote und Kurse zur Problembewältigung und zum Erlernen von neuen Fähigkeiten zur Verfügung.

    Die 7 Vorteile noch einmal zusammengefasst:

    1. Pflegerische Entlastung der Angehörigen für mehr Zeit mit dem Familienmitglied.
    2. Barrierefreies Wohnen
    3. Jederzeit medizinische Hilfe möglich
    4. 24-Stunden Betreuung durch geschultes Fachpersonal
    5. Pflege und Betreuung können individuell auf die zu pflegende Person angepasst werden.
    6. Förderung der sozialen Kontakte
    7. Gemeinsame Aktivitäten mit anderen Heimbewohnern

    Zu berücksichtigende Nachteile bei stationären Einrichtungen

    Die Liste der Vorteile, die eine stationäre Einrichtung mitbringt, ist zwar lang, dennoch mag es für einige pflegebedürftige Menschen mit Nachteilen verbunden sein. Besonders bei Fällen mit Demenz könnten sich die Erkrankten nur schwer zurechtfinden, wenn sie nicht mehr zu Hause wohnen, oder sie sind von den neuen Eindrücken, die Personal und weitere Heimbewohner bedeuten, überfordert

    6 Aspekte, die möglicherweise problematisch in Verbindung mit einer stationären Pflege sind:

    1. Es ist aus Zeitgründen nicht immer möglich, auf jeden Patienten gründlich einzugehen.
    2. Je nach Größe der Pflegeeinrichtung hat der Patient mit wechselnden Betreuern zu tun, was den Vertrauensaufbau untereinander erschweren mag.
    3. Menschen, die nur in gewissen Bereichen Unterstützung brauchen, wie das An- und ausziehen, sonst jedoch noch selbstständig sind, mögen eine stationäre Einrichtung als sehr einschränkend empfinden.
    4. Eine stationäre Pflege bedeutet eine höhere Belastung durch Mehrkosten.
    5. Privatsphäre und Platz sind eingeschränkt, sofern nur ein Zimmer oder eine Mehrbettbelegung angeboten wird.
    6. Der Kontakt beschränkt sich oftmals nur auf ältere und/oder schwer pflegebedürftige Personen.

    In manchen Fällen könnte eine ambulante Pflege bzw. eine 24-Stunden-Pflege zu Hause eher zu bevorzugen sein. Eines dürfen Sie nicht vergessen: War die betroffene Person bisher selbstständig und ist plötzlich auf eine Pflegekraft und Hilfe angewiesen, bedeutet das eine große emotionale Belastung.

    Aufgrund dessen ist eine gute Kommunikation, offene Gespräche und die genaue Betrachtung der möglichen Optionen unbedingt zu empfehlen.

    Ein wichtiger Aspekt der Pflege: Die Finanzierung

    Wer Pflege benötigt oder wer als Angehöriger Pflege leistet, darf auf finanzielle Unterstützung hoffen. Die Pflegeversicherung stellt viele Angebote und Leistungen vor, um eine erfolgreiche und angenehme  Pflege im Alltag zu gewährleisten – ob zu Hause oder in einem Heim. So können Sie auf Pflegesachleistungen oder Pflegegeld zurückgreifen. 

    Ist eine Unterbringung in einem Pflegeheim unausweichlich, übernimmt die Pflegeversicherung anteilig die anfallenden Pflegekosten. Je nach Pflegegrad sind diese verschieden gestaffelt.

    Das Bundesgesundheitsministerium gibt eine kleine Auflistung bezüglich der möglichen Zuschüsse je nach Pflegegrad durch die Pflegekasse:

    Pflegegrad 1: 125 Euro monatlich

    Pflegegrad 2: 770 Euro

    Pflegegrad 3: 1.262 Euro

    Pflegegrad 4: 1.775 Euro

    Pflegegrad 5: 2.005 Euro pro Monat

    Sollten die Beträge nicht ausreichen, wird ein Eigenanteil vom Pflegebedürftigen gezahlt. Dieser ist in der Regel einheitlich und unterscheidet sich lediglich von Einrichtung zu Einrichtung.

    Gleichzeitig sollten Sie sich bei der Wahl des Pflegeheims einzeln erkundigen, welche zusätzlichen Kosten zum pflegebedingten Eigenanteil wie für Verpflegung, Unterkunft, Komfortleistungen etc. noch hinzukommen. 

     Viele hilfreiche Informationen und Tipps zu den Kosten für Unterkunft & Co haben wir für Sie in unserem Podcast „Heimfinanzierung“ festgehalten. Schauen Sie sich zudem in den weiteren Beiträgen zum Thema Finanzierung und professionelle Pflege um.

    Umfassende Beratung zu großen und kleinen Themen der Pflege

    Wir möchten unser gesammeltes Wissen, unsere Expertise und Erfahrung gern mit Ihnen teilen. Die Anzahl unserer Beiträge wird demnach wachsen. Unser Wunsch ist es, Ihnen zu helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und jeder pflegebedürftigen Person den Herbst des Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten.

    Folgende Themen und vieles mehr finden Sie hier wie z. B.: 

    • Woran erkennt man ein gutes Pflegeheim?
    • Stationäre Altenpflege
    • Krankenzimmer oder heimisches Schlafzimmer? – Bewohnerzimmer
    • Einsamkeit und Isolation während der Pandemie
    • Wenn das Leben zu Ende geht…