Medizinische Versorgung im Alter – was gibt es für Möglichkeiten?

Hauswirtschaftliche Versorgung

Hier müssen wir gleich anmerken, dass diese Art von Versorgung nicht in den medizinischen Bereich fällt, aber dennoch für Sie interessant sein könnte.

Eine hauswirtschaftliche Versorgung, z. B. in Form einer Haushaltshilfe, wird als Ergänzung zur Grundpflege angesehen. Sie umfasst verschiedene Aufgaben, die im Haushalt einer kranken oder pflegebedürftigen Person erledigt werden müssen. In der Regel ist die Person dazu nicht mehr eigenständig in der Lage.

Typische Aufgaben, die zur hauswirtschaftlichen Versorgung zählen, sind:

• Zubereiten und Kochen von warmen und kalten Mahlzeiten
• Einkaufen von alltäglichen Produkten und Lebensmitteln
• Geschirrspülen
• Reinigung der Wohnung
• Beheizen der Wohnräume
• Wechseln und Waschen von Kleidung und Textilien

Medizinische Aspekte wie die Medikamentenvergabe, Wundversorgung u. ä. werden in diesem Rahmen nicht durchgeführt.

Die hauswirtschaftliche Versorgung kann von Ihrer Familie und Freunden übernommen werden, oder Sie nehmen einen professionellen Pflegedienst in Anspruch.

Alternativ wäre womöglich auch ein Alltagsbegleiter für Sie interessant. Neben den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten steht Ihnen ein Begleiter auch für gemeinsame Spaziergänge und Gespräche zur Verfügung, liest Ihnen aus einem Buch oder der Zeitung vor und begleitet bzw. betreut Sie bei Verabredungen und Ausflügen.

Müssen Sie die hauswirtschaftliche Versorgung beantragen?

Nein. Der zuständige staatliche Leistungsträger ist, wie bei der Grundpflege auch, die Pflegeversicherung. Sie brauchen diese Art von Versorgung allerdings nicht zusätzlich bei der Pflegeversicherung beantragen.

Die hauswirtschaftliche Versorgung ist als Teil der Pflegeleistungen anzusehen, die gesetzlich im elften Sozialgesetzbuch (SGB XI) festgehalten sind. Hier können Sie auch die Bedingungen für eine Grundpflege einsehen.

Tagespflege

Als pflegebedürftige Person kommen Sie tagsüber über einen Zeitraum von 8 Stunden in einer Einrichtung unter. Dort können Sie an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen. Darüber hinaus kümmert sich ausgebildetes Fachpersonal um die Medikamentenvergabe und unterstützt Sie bei alltäglichen Aktivitäten, wie dem Toilettengang.

Ambulante Pflege

Mithilfe einer häuslichen Pflege bzw. mobilen Pflege erhalten Sie eine pflegerische und hauswirtschaftliche Versorgung in Ihrem gewohnten Umfeld. Die Pflege wird von Ihren Angehörigen und Freunden oder von einem mobilen Pflegedienst übernommen. Letzterer steht für Sie täglich einige Stunden zur Verfügung.

Stationäre Pflege & Pflegeeinrichtungen

Reicht eine ambulante Versorgung Zuhause nicht mehr aus, sollten Sie über eine stationäre Pflege nachdenken, in denen Sie oder Ihr Familienangehöriger eine dauerhafte pflegerische Versorgung erhalten kann. Dies ist in dafür ausgerichteten Wohnanlagen möglich. Eine Alternative dazu ist die teilstationäre Pflege. Um den gesundheitlichen Zustand des Patienten zu verbessern, kann auch eine Kurzzeitpflege interessant sein.

Geriatrische Tagesklinik/ Geriatrie

Eine geriatrische Tagesklinik können Sie nach einer vollstationären Behandlung oder anstatt eines Krankenhausaufenthaltes wählen. Sie stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen der ambulanten und stationären Pflege für ältere Patienten dar. Detaillierte Informationen zur geriatrischen Versorgung haben wir im weiteren Textverlauf für Sie festgehalten.

Palliativversorgung für schwerstkranke und sterbende Menschen

Die Palliativversorgung bietet den Menschen die Unterstützung und Begleitung, die sie benötigen. Ziel ist es, Beschwerden möglichst gut zu lindern, die Lebensqualität zu erhalten und diese so lange wie möglich nach ihren Wünschen zu gestalten. Nicht verzichtet wird zudem auf die pflegerische, medizinische, spirituelle und psychosoziale Betreuung und Begleitung.

Die geriatrische Versorgung

In der geriatrischen Medizin werden Patienten und Patientinnen über einem Alter von 65 Jahren behandelt, die unter alterstypischen Erkrankungen oder auch Mehrfacherkrankungen leiden. Die meisten geriatrischen Patienten, die von dieser medizinischen Versorgung Gebrauch machen, befinden sich bereits im Alter von über 80 Jahren.

Diese Gruppe an Menschen zeichnet sich durch eine hohe Multimorbidität und einen hohen Grad an Gebrechlichkeit aus. Sie benötigen daher eine ganzheitliche Unterstützung.

Hinzu kommt, dass sich im Alter Krankheiten in ihrem Erscheinungsbild verändern und daher nur schwer festzustellen sind. Therapieerfolge stellen sich zudem nur langsam ein. Oftmals ist zusätzlich auch soziale Unterstützung notwendig.

Ziel der Geriatrie ist es, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern und seine Autonomie zu fördern.

Welche Patienten erfahren eine geriatrische Versorgung und wie sieht diese aus?

Der geriatrische Patient ist im Schnitt um die 70 Jahre alt und leidet meist an mehreren akuten und chronischen Krankheiten gleichzeitig. Um eine optimal mögliche Versorgung dem Patienten zukommen zu lassen, behandelt ein spezialisierter Facharzt – der Geriater – nicht nur ein bestimmtes Symptom des Patienten, sondern beachtet bei der Behandlung den Gesamtzustand des Menschen.

Ein Geriater bedient sich der normalen ärztlichen Untersuchungsmethoden und zieht zusätzlich noch das geriatrische Assessment dazu. Das ermöglicht es ihm, weitere Faktoren mit einzubeziehen wie:

• mentale und psychische Probleme
• alterstypische Mehrfacherkrankungen
• körperlich-funktionelle Defizite
• das soziale Umfeld

Auf dieser Grundlage erstellt der Geriater eine multiprofessionelle Therapie für den Patienten, die dem funktionellen Abbau und der Beeinträchtigung des gesamten Organismus entgegenwirkt. Damit kann die Autonomie des älteren Patienten erhalten oder wiederhergestellt werden. So steigen letztendlich die Chancen auf Entlassung in das gewohnte Umfeld.

Geriatrische Rehabilitation

Nicht zu vergessen ist die geriatrische Reha. Sie zielt darauf ab, Sie direkt nach einer Operation im Krankenhaus oder einer schweren Krankheit wieder zu Ihrer alltäglichen Selbstständigkeit zurückzuführen und eine Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Selbst wenn diese nicht mehr zu 100 Prozent zurückerlangt werden kann, hilft die Reha-Maßnahme, dass Sie den Alltag besser bewältigen können.

Die Rehabilitation wird entweder in stationärer oder teilstationärer Versorgung in einer Reha-Klinik durchgeführt.

Das Thema der medizinisch-pflegerischen Versorgung im Alter ist sehr umfangreich und sollte gut durchdacht sein. Schließlich möchte man sich oder seinen zu pflegenden Angehörigen in professionellen Händen wissen. Holen Sie sich alle Informationen, die Sie brauchen, am besten in einem persönlichen Gespräch mit den jeweiligen Einrichtungen, Ärzten, Pflegekassen etc.

In diesem Beitrag haben wir nur einen kleinen Teil des Themas angeschnitten.

Sind Sie sich unsicher, welche medizinische Versorgung im Alter für Sie die Richtige ist? Brauchen Sie mehr Informationen? Lassen Sie sich umfangreich zu dem Thema beraten. Wir stehen Ihnen und Ihrer Familie gern mit ausführlichen Informationen zur Seite.